Bei der IGP 1 und allen weiteren Stufen ist eine bestandene Begleithundeprüfung die Voraussetzung.
In der IGP gibt es drei Abteilungen abzulegen
Abteilung A: Fährte
Leinenlänge | 5 Meter |
Fährte | Eigenfährte |
Länge | Mindestens 300 Schritte |
Schenkel | 3 |
Winkel | 2 ca. 90 Grad |
Abstand zwischen den Winkeln | Mindestens 50 Schritte |
Gegenstände | 3 HF-eigene Gegenstände 3 x 7 Punkte |
Größe der Gegenstände | 10 x 2-3 x 0,5-1 cm |
Position der Gegenstände | 1. auf dem ersten Schenkel 2. auf dem zweiten Schenkel 3. am Ende |
Mindestalter der Fährte | 20 Minuten |
Ausarbeitungszeit | 15 Minuten |
Weitere Informationen zur Fährte ist im Reiter: Fährtenarbeit zu finden.
Abteilung B: Unterordnung
Freifolge
Der Hund muss seinem HF aus der Grundstellung heraus auf das einmalige HZ „Fuß“ aufmerksam,
freudig und konzentriert folgen und mit dem Schulterblatt in Kniehöhe des HF an dessen linker Seite
bleiben. Der Ablauf ist nach dem Schema FCI-IGP vorgegeben. Auf der ersten Geraden werden zur
Überprüfung der Schussgleichgültigkeit 2 Schüsse (Kaliber 6mm) in einem Zeitabstand von 5
Sekunden aus einer Entfernung von mindestens 15 Schritt abgegeben. Der HF muss die
Kehrtwendung nach links zeigen. Der Hund darf dabei rechts um den HF herumlaufen oder auf
Kniehöhe des HF bleiben. Danach sind 10 bis 15 Schritte in normaler Gangart, 10 bis 15 Schritte im
Laufen und 10 bis 15 langsame Schritte zu zeigen. Nach den langsamen Schritten muss das Team zu
den normalen Schritten übergehen. Die Laufschritte und die langsamen Schritte müssen sich deutlich
von der normalen Gangart unterscheiden. Die Tempowechsel werden ohne Zwischenschritte
durchgeführt. Nach der zweiten Kehrtwendung muss ein Halt gezeigt werden. Der Hund muss sich
ohne HZ beim Halten direkt hinsetzen. Danach geht das Team entsprechend des vorgegebenen
Schemas durch eine Gruppe von mindestens 4 sich bewegenden Personen. In der Gruppe geht das
Team um eine Person rechts und um eine Person links herum (z. B. in Form einer Acht) und es muss
mindestens einmal in der Gruppe in der Nähe einer Person anhalten. Es steht dem LR frei, eine Wiederholung zu verlangen.
Auf RA verlässt das Team die Gruppe und geht zur letzten
Grundstellung. Diese ist gleichzeitig Anfangsgrundstellung der nächsten Übung. Das Loben des
Hundes nach dem Verlassen der Gruppe ist nur in der letzten Grundstellung erlaubt.
Die Freifolge ist auch auf den Wegen zwischen den Übungen zu zeigen.
Sitz aus der Bewegung
Nach einer Entwicklung von 10 bis 15 Schritten muss sich der Hund auf das HZ “Sitz“ sofort gerade
hinsetzen, ohne dass der HF seine Bewegung verändert oder sich umsieht. Der Hund muss das HZ
selbstsicher und frei ausführen und dann ruhig mit Aufmerksamkeit zum HF sitzen bleiben.
Der HF entfernt sich mindestens 15 Schritte und wendet sich zu seinem Hund. Auf RA kehrt der HF in
normaler Gangart zu seinem Hund zurück und geht direkt in die Grundstellung. Danach darf der HF
seinen Hund kurz loben.
Sonderbestimmung für FCI-IGP 1: Nach der Entwicklung darf der HF stehen bleiben und dann das HZ
„Sitz“ geben, bevor er sich von seinem Hund entfernt.
Ablegen in Verbindung mit Herankommen
Die Entwicklung von 10 bis 15 Schritten wird in den Prüfungsstufen FCI-IGP 1 und FCI-IGP 2 im
Normalschritt ausgeführt. Bei der FCI-IGP 3 geht der HF danach für 10 bis 15 Schritte in den
Laufschritt über. Auf das HZ „Platz“ muss sich der Hund sofort und gerade in Laufrichtung legen, ohne
dass der HF seinen Bewegungsablauf verändert oder sich umsieht. Der HF geht bei der FCI-IGP 1
und FCI-IGP 2 bzw. läuft bei der FCI-IGP 3 noch mindestens 30 Schritte und dreht sich dann zu
seinem Hund. Dieser hat bis zum Abrufen ruhig und mit Aufmerksamkeit zum HF liegen zu bleiben.
Auf RA wird der Hund mit dem HZ „Hier“ oder mit dem „Rufnamen des Hundes“ herangerufen. Der
Hund muss freudig, zielstrebig und direkt herankommen und sich dicht und gerade vor den HF setzen.
Auf das HZ für die Abschlussgrundstellung hat sich der Hund direkt in die Endgrundstellung zu
begeben. Nach 3 Sekunden darf der Hund kurz gelobt werden.
Sonderbestimmung für FCI-IGP 1: Nach der Entwicklung darf der HF stehen bleiben und dann das HZ
für „Ablegen“ geben, bevor er sich von seinem Hund entfernt.
Bringen auf ebener Erde
Gewichte der Bringhölzer: FCI-IGP 1 650 Gramm
Eine quadratische Fläche von 4 m Breite und 4 m Länge muss 8 m hinter der Startposition für die
Übung beginnend markiert werden. Aus einer geraden Grundstellung wirft der HF das Bringholz in
dieses Quadrat. Liegt es außerhalb der gekennzeichneten Fläche, legt ein Helfer (z.B. PL) auf RA das
Bringholz in die Mitte des Quadrates. Vor dem Ablegen wird es einmal kurz nach oben gehalten. Dann
entfernt sich die Hilfsperson aus dem Arbeitsbereich des Hundes (imaginäre Linie hinter der
Startposition).
Das HZ „Bring“ darf erst gegeben werden, wenn das Bringholz ruhig liegt. Auf das HZ für Bringen hat
der Hund direkt zum Holz zu laufen, es sofort aufzunehmen und seinem HF direkt zu bringen. Dabei
sind zielstrebige, motivierte Hin- und Rückläufe zu zeigen. Beim Vorsitz und auch während des
Apportierens muss das Bringholz ruhig und fest im Fang gehalten werden, bis der HF nach einer
Pause von ca. 3 Sekunden dem Hund das Bringholz mit dem HZ „Aus“ abnimmt. Beim Vorsitz ist ein
gutes Präsentieren des Holzes gefordert. Nach einer weiteren Pause von ca. 3 Sekunden ist der Hund
mit dem HZ „Fuß“ in die Endgrundstellung zu nehmen. Das Bringholz ist dabei in der rechten Hand mit
dem nach unten ausgestreckten Arm des HF zu halten. Am Ende der Übung ist das Bringholz vom HF
in den dafür vorgesehenen Ständer abzulegen.
2 Sprünge über die Hürde
Abmessungen der Hürde: Höhe 100 cm
Der HF nimmt die Grundstellung vor der Hürde mit der geforderten Distanz von mindestens 4 Meter
zur Hürde ein. Nach dem HZ für „Sitz“ geht der HF auf die andere Seite der Hürde und stellt sich in
einem Abstand von mindestens 5 m zur Hürde. Auf RA ruft der HF seinen Hund mit den HZ „Hopp“
und „Hier“. Der Hund muss mit einem kräftigen Sprung über die Hürde zu seinem HF kommen und
sich gerade und dicht vor den ihn setzen. Auf das HZ für „Fuß“ muss sich der Hund direkt in die
Endgrundstellung begeben. Nach einem Zeittakt von 3 Sekunden wird die Übung in der gleichen Art
und Weise in die andere Richtung wiederholt.
Klettersprung über die Schrägwand
Der HF nimmt die Grundstellung vor der Hürde mit der geforderten Distanz von mindestens 4 Meter
zur Hürde ein. Nach dem Kommando „Sitz“ wechselt der HF auf die andere Seite und stellt sich in
einem Abstand von mindestens 4 m zur Schrägwand. Auf RA ruft er seinen Hund mit den HZ „Hopp“
und „Hier“. Der Hund muss mit einem kräftigen Klettersprung zum HF kommen und sich gerade vor
ihn setzen. Nach einer Zeitspanne von ca. 3 Sekunden wird der Hund mit dem HZ „Fuß“ in die
Grundstellung gerufen.
Voraussenden mit Hinlegen
Nach einer Entwicklung von 10 bis 15 Schritten schickt der HF mit einmaligem HZ „Voraus“ und
gleichzeitigem, einmaligem Erheben des Armes den Hund voraus und bleibt stehen. Hierauf muss
sich der Hund zielstrebig, geradlinig und in schneller Gangart mindestens 30 Schritte in die angezeigte
Richtung entfernen. Auf RA gibt der HF das HZ „Platz“, worauf sich der Hund sofort legen muss. Der
HF darf den Arm so lange richtungsweisend hochhalten, bis sich der Hund gelegt hat. Nimmt der
Hund das HZ zum Hinlegen nicht an, muss der HF selbständig spätestens nach 3 Sekunden das erste
Zusatz-HZ geben. Wird auch dieses nicht angenommen, steht es dem HF frei, ein zweites Zusatz-HZ
innerhalb von weiteren 3 Sekunden zu geben. Auf RA geht der HF zu seinem Hund und stellt sich rechts neben ihn. Nach ca. 3 Sekunden muss sich der Hund nach RA auf das HZ „Sitz“ direkt und
gerade in die Endgrundstellung aufsetzen.
Ablegen unter Ablenkung
Während der Vorführung des anderen Hundes ist die Übung Ablegen unter Ablenkung zu zeigen.
Dabei wird der Hund an einen vom LR zugewiesenen Platz aus der Grundstellung mit dem HZ „Platz“
abgelegt. Der HF hat dann je nach Prüfungsstufe auf RA folgende Position einzunehmen:
Der HF steht mindestens 10 Meter entfernt in Sichtweite des Hundes, wobei der
HF seitwärts zum Hund stehen bleibt.
Der Hund muss ohne Einwirkung des HF ruhig liegen bleiben, während der andere Hund arbeitet. Vor
der Vorausübung des gegenführenden Hundes, geht der HF auf RA zu seinem Hund, stellt sich neben
ihn. Auf erneuter RA nimmt der HF seinen Hund mit den HZ „Sitz“ in die Endgrundstellung.
Abteilung C: Schutzdienst
Revieren nach dem Helfer
Die Freigabe hat in Grundstellung mit Ausrichtung zum LR zu erfolgen, danach ist eine neue
Ausrichtung in Richtung der Verstecke zulässig.
Mit einer Leinenführigkeit wird der Hund zur Ausgangsposition auf der Mittellinie in Höhe des 5. Verstecks geführt, nimmt dort eine Grundstellung ein und wird abgeleint. Der HF zeigt durch Arm heben seine Bereitschaft zum Übungsbeginn an. Nach der Richterfreigabe wird der Hund zum Revieren eingesetzt.
Mit dem HZ „Revier“ oder „Voran“ und Sichtzeichen mit dem rechten oder linken Arm wird der Hund
zum Revieren eingesetzt. Er muss sich schnell vom HF lösen, zielstrebig die Verstecke anlaufen und diese dann eng und aufmerksam umlaufen. Hat der Hund einen Seitenschlag ausgeführt, ruft ihn der HF mit einem HZ „Hier“ zu sich heran und weist ihn aus der Bewegung heraus mit erneutem Hör- und Sichtzeichen für Revieren zum nächsten Versteck. Beim Heranrufen darf zusätzlich zum HZ der Hundename benutzt werden. Das HZ und der Hundename sind im Zusammenhang zu geben.
Sichtzeichen sind nur zum Einweisen in die Verstecke zulässig. Der HF bewegt sich im normalen Schritt auf der gedachten Mittellinie, die er während des Revierens nicht verlassen darf. Hat der Hund das Helferversteck erreicht, sind keine weiteren Hör- oder Sichtzeichen erlaubt, und der HF bleibt stehen, bis er eine RA zum Herantreten erhält.
Stellen und Verbellen
Der Hund muss den HL selbstbewusst, aktiv und aufmerksam stellen und dabei anhaltend verbellen.
Die Verbelldauer beträgt ca. 20 Sekunden. Die Übung endet wie folgt:
Der HF geht auf RA auf die markierte Position 5 Schritte vom HL entfernt. Auf RA ruft er seinen Hund in die Grundstellung oder tritt alternativ an seinen verbellenden Hund heran, nimmt ihn mit HZ „Sitz“ in Grundstellung, leint ihn an, führt ihn dann zur markierten Position und nimmt die Grundstellung ein.
Der Hund darf auch in Freifolge zur markierten Position geführt werden.
Verhinderung eines Fluchtversuches des HL
Auf RA fordert der HF den HL auf, aus dem Versteck herauszutreten. Dieser begibt sich in normaler
Gangart zum Ausgangspunkt für die Flucht.
Auf erneute RA führt der HF seinen Hund mit dem HZ „Fuß“ in die Ablageposition zur Flucht.
Der Hund wird entweder in Freifolge oder mit einer Leinenführigkeit zur Ablageposition für die Flucht
geführt und hat dort eine Grundstellung einzunehmen. Dabei muss er sich führig, aufmerksam und
konzentriert zeigen sowie in der korrekten Position am Knie des HF mitgehen. In der Grundstellung
wird der Hund – falls die Übung in Leinenführigkeit gezeigt wird, abgeleint und – in die Ablageposition
genommen. Das HZ „Platz“ hat er direkt und schnell anzunehmen und muss sich in der Ablageposition
ruhig, sicher und aufmerksam zum HL verhalten. Die Distanz zwischen HL und Hund beträgt 5
Schritte. Der HF begibt sich wieder zum Verbellversteck und bleibt dort mit Sichtkontakt zum Hund
und LR stehen. Danach erfolgt der Fluchtversuch.
Abwehr eines Angriffs aus der Bewachungsphase
Nach der Bewachungsphase am Ende der Übung „Verhinderung eines Fluchtversuches“, unternimmt
der HL auf RA einen Angriff auf den Hund. Dieser muss sich ohne Einwirkung des HF durch
energisches, entschlossenes und kräftiges Zufassen verteidigen. Der Hund ist durch
Schlagandrohung und Bedrängen durch den HL zu belasten. Dabei ist besonders auf seine
Selbstsicherheit, Belastbarkeit und auf einen vollen, beständigen Griff zu achten. Auf RA beendet der
HL die Belastung, indem er in den Stand übergeht und dabei den Hund mit dessen Rücken zum HF
stellt. Direkt nachdem der HL ruhig steht, ist bis zum Ablassen eine Übergangsphase ca. 1 Sek. zu
zeigen. Danach muss der Hund ablassen. Der HF kann hierzu ein HZ „Aus“ in angemessener Zeit
(etwa 3 Sekunden) selbständig geben. Während und nach dem Ablassen hat der HL ruhig
stehenzubleiben und der Hund muss den HL aufmerksam, selbstsicher und mit hoher Dominanz
bewachen.
Beenden der Übung
Der HF tritt auf RA in normaler Gangart auf direktem Weg an seinen Hund und nimmt ihn mit dem HZ
„Sitz“ in die Grundstellung. Der Softstock wird dem HL nicht abgenommen.
Angriff auf den Hund aus der Bewegung
Der HL gibt Vertreibungslaute in allen Stufen.
In den Stufen FCI-IGP 1 und FCI-IGP 2 vor dem Anbiss.
In der Stufe FCI-IGP 3 werden die Vertreibungslaute gegeben, wenn der HL beginnt, in Richtung HF
und Hund zu laufen, und direkt vor dem Angriff des Hundes.
FCI-IGP 1 mit Beenden der Abteilung C
Im Anschluss an die Übung „Abwehr eines Angriffs aus der Bewachungsphase“ entfernt sich der HL in
normalem Schritt ca. 20 Meter von dem in der Grundstellung sitzenden Hund. Der ruhig und
aufmerksam zum HL sitzende Hund kann, ohne stimuliert zu werden, am Halsband festgehalten
werden. Auf RA greift der HL unter Abgabe von Vertreibungslauten und heftig drohenden
Bewegungen den Hund frontal an. Auf RA gibt der HF seinen Hund sofort mit dem einmaligen HZ
„Stell“ oder „Voran“ frei. Ohne Einwirkung des HF und ohne zu zögern muss sich der Hund durch
energisches, entschlossenes und kräftiges Zufassen verteidigen. Nach dem Anbiss ist durch
Schlagandrohung und Bedrängen durch den HL der Hund zu belasten. Dabei ist besonders auf seine
Selbstsicherheit, Belastbarkeit und auf einen vollen, festen und beständigen Griff zu achten. Auf RA
stellt der HL die Belastung ein. Direkt, nachdem der HL ruhig steht, ist bis zum Ablassen eine
Übergangsphase ca. 1 Sek. zu zeigen. Danach muss der Hund ablassen. Der HF kann ein HZ „Aus“
in angemessener Zeit (ca. 3 Sekunden) selbständig geben. Dabei hat er ruhig stehenzubleiben. Nach
dem Ablassen muss der Hund dicht am HL bleiben und hat diesen selbstsicher mit hoher Dominanz aufmerksam zu bewachen.
Auf RA geht der HF in normaler Gangart auf direktem Weg zu seinem
Hund und nimmt ihn mit dem HZ „Sitz“ in die Grundstellung. Der Softstock wird dem HL abgenommen.
Danach erfolgen eine neue Grundstellung neben dem HL und ein Seitentransport zum LR über eine
Distanz von etwa 20 Schritten. Ein HZ „Fuß“ oder „Transport“ ist erlaubt. Der Hund hat zwischen HL
und HF zu gehen. Der Hund muss während des Transportes den HL beobachten. Er darf dabei jedoch
den HL nicht bedrängen, anspringen oder fassen. Am Ende des Transportes nimmt der HF mit seinem
Hund beim LR eine Grundstellung ein, übergibt den LR den Softstock und meldet den Schutzdienst für
beendet. Es folgt eine Freifolge über ca. 5 Schritte mit abschließender Grundstellung. Der Hund wird
nun angeleint und unter Kontrolle zum Besprechungsplatz geführt.

